Gemeinsam Erklärung zur Nutzbarmachung von „Rog“ fuer die Öffentlichkeit

Poslal-a pirman, Ned, 25/06/2006 - 16:12

Samstag der 25. März 2006 markierte den Start der Initiative zur Öffnung der verlassenen Fahrradfabrik “Rog” zur temporären Nutzung, mit der Absicht, nicht profit-orientierte und nicht-etablierte Aktivitäten zu veranstalten.

Es handelt sich hierbei nicht um eine klassische Besetzung öffentlichen Raumes, sondern um eine temporäre Veränderung seines Zwecks. Die 7000 Quadratmeter große Fabrik – im Besitz der Stadt Ljubljana (im weiteren als MOL abgekürzt) – ist schon seit 15 Jahren dem langsamen Verfall überlassen. So lange MOL keine klare Strategie zur Lösung des Problems der leer stehenden Räumlichkeiten entwickelt und diese auch umsetzt, möchten wir eigen-initiativ diese Räumlichkeiten für alle Individuen und Gruppen, welche im nicht-profit-orientierten Sektor tätig sind, öffnen, um die Realisierung von unabhängigen sozialen und kulturellen Produktionen zu ermöglichen.

Als informelles Netzwerk einzelner Personen glauben wir, dass unsere Aktivitäten absolut legitim und begründet sind – obwohl sie im Moment noch keine offizielle Erlaubnis haben. Unsere Aktivitäten wurden durch die profit-orientierte Mentalität, das schlechte Management sowie die absurden Reaktionen gerade auf unsere Aktivitäten durch die Stadtverwaltung stimuliert und weiter angeregt. Ursprünglich stimmte MOL dem Vorschlag, die Räumlichkeiten für eine Serie an Debatten, Vorträgen und Ausstellungen (die derzeitige Situation des Gebäudes und seine Zukunft betreffend) zu verwenden, zu, nur um eine halbe Stunde vor der offiziellen Vertragsunterzeichnung die mündliche Vereinbarung zu brechen.

Als Erklärung teilte uns MOL mit, die Beendigung der Kooperation wäre durch Telefonanrufe von AnrainerInnen – welche sich beschwerten “Wir wollen kein neues Metelkova als unsere Nachbarn” - hervorgerufen worden. An dieser Stelle möchten wir feststellen, dass wir die Gründe auf welchen das Metelkova Stadt Kultur Zentrum basiert, vollkommen unterstützen, aber auch, dass wir auf dem Grundstück der verlassenen Fabrik “Rog” eine andere Form von Aktivität(en) entwickeln möchten. Diese soll auf Temporalität und (einmaligen) Tagesaktivitäten basieren, und es ist uns ein großes Anliegen, die Partizipation von AnrainerInnen zu gewährleisten, als auch die Bedürfnisse der Umgebung zufriedenstellend zu erfüllen. Aus diesem Grund haben wir die Reinigung und technische Renovierung des bis dato vollkommen negierten und dysfunktionalen Grundstückes begonnen.Wir glauben, dass solch eine selbst initiierte und -organisierte gemeinsame Aktion dringend nötig ist, besonders in einer Atmosphäre von Intoleranz und Passivität, in welcher einige wenige Telefonanrufe genügen, um eine freiwillige, rein auf den Nutzen für die lokale Umgebung ausgerichtete, Initiative zum Stillstand zu bringen.

Bis die Stadt Ljubljana eine Lösung für die 7000 Quadratmeter ungenützten Raumes in “Rog” findet, kann dieser Raum – anstatt einfach vergessen und ungenützt zu bleiben – Platz für Ateliers, Musik-, Video- und Grafikstudios, Theater- und Tanzaufführungen, Versammlungen verschiedener Gruppierungen,Werkstätten und “Spielräume”, soziale Aktivitäten, etc. bieten. Wir wollen ein freizugänglicher,öffentlicher Raum für nicht-profit-orientierte und unabhängige Aktivitäten sein, und durch diese Initiative zur Qualität von Kunst, Kultur, sozialer Gesundheit/Gedanken/Leben in Ljubljana beitragen.

In den Räumlichkeiten der verlassenen Fabrik Rog, 29. März 2006, um 21:00, unterzeichnet von:
den temporären BenutzerInnen der “Rog” Gründe

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